Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fördert das Projekt NeMo.bil bis 2026
Einen großen Meilenstein hat die Initiative Neue Mobilität Paderborn erreicht: Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fördert das Projekt NeMo.bil mit einem Volumen von rund 30 Millionen Euro. In dem Vorhaben soll ein innovatives, schwarmbasiertes Mobilitätssystem entstehen, das als Leuchtturm für ganz Deutschland eine neue Form des nachhaltigen und bedarfsgerechten Personen- und Gütertransports im ländlichen Raum ermöglicht. Die Laufzeit der Förderung reicht bis zum Juni 2026.
Im Unterschied zu konventionellen Lösungen verfolgt die Neue Mobilität Paderborn einen systemischen Ansatz. Automatisierte kleinere Fahrzeuge (Cab), die die ersten und letzten Meilen bedienen, vereinen sich auf längeren Strecken zu einem Konvoi, der von einem größeren automatisierten Fahrzeug (Pro) gezogen wird. Die Cabs werden nur rund 450 Kilogramm plus Akku wiegen und Platz für bis zu vier Personen bieten. Die Pros dienen als mobile Ladesäule und ermöglichen im Konvoi höhere Reichweiten und Geschwindigkeiten. Durch die Kombination der beiden Fahrzeuge erreicht das Gesamtsystem eine bisher unerreichbare energetische Effizienz.
Ziel des Konzepts der Neuen Mobilität Paderborn ist die Umsetzung von innovativen Ansätzen, die erhebliche Verbesserungen in den Bereichen Nutzerakzeptanz, Kosten, Ressourceneinsatz und Emissionen hervorbringen. Zentrale Bestandteile des Systems sind kompakte, skalierbare, elektrifizierte und sehr leichte Fahrzeuge, die im Schwarm vernetzte On-Demand Mobilitätsdienste erbringen. Die Entwicklung erfolgt in einem Konsortium, das aus 20 geförderten Partnern überwiegend aus der mittelständischen Wirtschaft im Hochstift Paderborn besteht.
Der Verein Neue Mobilität Paderborn e.V. füllt dabei eine zentrale Rolle aus. Er übernimmt den Austausch mit den Betreibenden und Nutzenden, sorgt für die Breitenwirkung des Projekts und stellt die Einführung des Systems auf der Straße sicher. "Wir freuen uns sehr über die umfangreiche Unterstützung des Bundes, der mit seinen Fördermitteln ein klares Signal für nachhaltige Verkehrssysteme im ländlichen Raum setzt. Das Hochstift Paderborn ist optimal für die Pilotierung geeignet, weil hier aktuell mehr regenerative Energie erzeugt als verbraucht wird", betonen der Projektinitiator Prof. Dr. Thomas Tröster vom Institut für Leichtbau mit Hybridsystemen (ILH) an der Universität Paderborn und Jonathan Behm, Geschäftsführer des Neue Mobilität Paderborn e.V.
Folgende 20 Partner bilden das Konsortium zur Umsetzung des Projekts NeMo.bil: Aspens GmbH, AVANCO Composites GmbH, Brummelte und Lienen Werkzeugbau GmbH, CADFEM Germany GmbH, CP Tech GmbH, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR), dSPACE GmbH, FIWARE Foundation e.V., HOLON GmbH, INYO Mobility GmbH, LIA GmbH, Neue Mobilität Paderborn e.V., PHOENIX CONTACT E-Mobility GmbH, Poppe + Potthoff GmbH, Reisewitz GmbH & Co. KG, Technische Hochschule Augsburg, Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe, Universität Paderborn, Wissenschaftszentrum Berlin und die Technische Universität Dortmund.
Foto: Freuen sich über die Bundesförderung und den Start des Projekts NeMo.bil (von links): Jonathan Behm (Geschäftsführer, Neue Mobilität Paderborn e.V.), Marcus Zwick (Konsortialführer, INYO Mobility GmbH), Ernst Stöckl-Pukall (Referatsleiter, Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz), Christoph Rüther (Landrat, Kreis Paderborn), Rainer Vösgen (Technischer Direktor, HOLON GmbH), Nikolaus Risch (Vorstand, Heinz Nixdorf Stiftung), Ulrich Ahle (Geschäftsführer, FIWARE Foundation e.V.), Prof. Dr. Rene Fahr (Vizepräsident, Universität Paderborn) und Projektinitiatior Prof. Dr. Thomas Tröster.